„Klavierballaden“ mit Rainer Henze und Udo Krüger

Die Idee zu dieser Veranstaltung war, den bekannten – und in ihrer Zeit zum Teil auch riskanten – Balladen einen neuen, frischen und verstärkten Ausdruck zu verschaffen. Balladen unterscheiden sich von anderer Lyrik durch ihren in der Regel dramatischen Inhalt.

Von Rainer Henze werden die Balladen vorgetragen und von Udo Krüger mit seinen eigenen Kompositionen musikalisch unterlegt und damit im Ausdruck intensiviert.

Ausgewählt haben sie Balladen aus der Epoche der Romantik, und damit aus der Blütezeit deutscher Balladendichtung um Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) und Friedrich Schiller (1759-1805). In diesen Gedichten wird häufig erzählt, dass Macht korrumpiert und ihr Missbrauch bestraft wird. Im 18.-19. Jahrhundert war das für die Autoren damals nicht ungefährlich, wenn sie in einem der absolutistisch regierten Kleinstaaten in Deutschland lebten. Schiller musste z.B. 1782 aus Württemberg fliehen, weil der regierende Herzog Carl Eugen ihm wegen seines Theaterstücks „Die Räuber“ – welches er im kurpfälzischen Mannheim hat aufführen lassen – mit Schreibverbot und Haft gedroht hat. Nach mehreren Stationen ist er dann in Weimar bei Goethe gelandet. Dort entstand nicht nur deren Freundschaft, sondern auch eine fruchtbare gegenseitige Anregung ihre Arbeiten – unter anderem auch der Balladendichtung.