Auf der Suche in der Zeit

29. September – 05. November 2023

Die Ausstellung präsentiert Aquarelle von Magdalena Schleif mit einigen Gedichten von Palmyra Klinnert und moderne Tuschemalerei von Xiaoming Song.

Magdalena Schleif ist vor 2 Jahren verstorben und ihre Tochter Doris Wagner hat eine Auswahl aus der großen Anzahl der Aquarelle ihrer Mutter für diese Ausstellung zusammengestellt. Magdalena Schleif hat die Bombardierung Kassels miterlebt, 2 Töchter und einen Sohn großgezogen, als gelernte Buchbinderin und Verkäuferin gearbeitet. Daneben hat sie sich immer Zeit zum Ausleben ihrer Begeisterung für das Zeichnen und Malen eingeräumt. Autodidaktisch und durch Malkurse und Malreisen hat sie ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterentwickelt und sich einen eigenen Malstil erarbeitet. Ihre Motive sind sehr vielfältig; Blumen- und andere Stilleben gehören dazu, ebenso Landschaften, Menschen und abstrakte Farbkompositionen. Ihre Ausdrucksfähigkeit reicht dabei von leicht melancholisch bis kraftvoll und wird durch eine entsprechende Farbigkeit verstärkt.

Xiaoming Song hat in China eine traditionelle Ausbildung in Malerei und Zeichnung absolviert, lebt aber schon seit vielen Jahren in Deutschland. Mit den Tuschemalereien, die er in der Ausstellung zeigt, will er die strengen traditionellen Regeln der chinesischen Tuschemalerei weiterentwickeln und überwinden. Deshalb haben seine Arbeiten keine figürlichen Inhalte und die Tusche hat er nicht mit dem Pinsel aufgetragen, sondern mit Tüchern, Papier und anderen Materialien. Die Ergebnisse dieser Techniken lassen den Betrachtern sehr viel Raum für persönliche Anmutungen und Assoziationen.

Das Gemeinsame dieser beiden so unterschiedlichen Künstler ist ihre Begeisterung für die Malerei.

Magdalena Schleif

Vita

Magdalena Schleif ist vor 2 Jahren verstorben und ihre Tochter Doris Wagner hat eine Auswahl von Aquarellen ihrer Mutter für diese Ausstellung ausgewählt.
Magdalena Schleif ist in Kassel geboren und aufgewachsen und hat die Bombardierung Kassels als 13-jährige miterlebt. Sie hat als gelernte Buchbinderin und als Verkäuferin gearbeitet und nach dem Zerbrechen einer Ehe 2 Töchter und einen Sohn alleine aufgezogen. Neben ihrer Arbeit und der Versorgung ihrer Kinder hat sie es aber immer geschafft, sich Zeit zum Ausleben ihrer – schon seit der Kindheit bestehenden – Begeisterung für das Zeichnen und Malen einzuräumen. Autodidaktisch und durch Malkurse und Malreisen – u.a. nach Ägypten, Malta, Korfu, Italien – hat sie ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterentwickelt und sich ihren eigenen Malstil erarbeitet. Die Bildinhalte sind vielfältig, auch abstrakte Farbkompositionen gehörten dazu. Menschliche Gesichter und darin die Augen haben sie als Motiv besonders fasziniert. Ihre Ausdrucksfähigkeit reicht dabei von leicht melancholisch bis kraftvoll und wird durch sichere Formgebung und sensible Farbigkeit verstärkt.

Die Texte unter einigen Arbeiten sind von ihrer Freundin Palmyra Klinnert.
1950 in Kassel geboren, beschäftigte sich Palmyra Klinnert schon seit ihrer Jugend mit Literatur und Poesie. Alle Kunst, besonders aber Dichtung, über die man lange nachdenken kann, ja muß, liegt ihr: „…das half mir, zu leben“ sagt sie über sich selbst. Seit fast 5 Jahrzehnten schreibt sie selbst Prosalyrik, machte Literaturlesungen und tritt seit 10 Jahren als Sängerin mit dem Komponisten Vadim als Chanson-Duo CHA-LI-RO mit Vertonungen großer deutscher LyrikerInnen erfolgreich auf.
Als gute Bekannte durfte sie jahrzehntelang am privaten und künstlerischen Leben von Frau Schleif teilhaben. Sie bewunderte sie sehr als Mensch und in deren Malerei und wurde davon oft zu Texten einzelner Werke inspiriert. Dazu liegt bisher ein Ausstellungs-Bild- und Gedichtband aus dem Jahr 2010 vor.
Die anregende Zusammenarbeit mit Bild und Text geht jetzt, posthum, mit der Tochter von Frau Schleif, Frau Doris Wagner, weiter und führt nun zu der eindrucksvollen Ausstellung in der d:gallery.

Xiaoming Song

Vita

Xiaoming Song ist in China, geboren und aufgewachsen. Als Kind hat er die sogenannte Kultur-revolution, erlebt und überlebt. Seine Familie wurde in ein Dorf zwangsumgesiedelt, in dem sie die sogenannte Umerziehung erleiden mussten.
Während seines späteren Studiums an der Kunsthoch-schule in Xi´an hat Xiaoming Song an den Ausgrabungen der berühmten Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers teilgenommen. Nach Beendigung dieses Studiums ist er 1999 nach Kassel gekommen, weil er ohne politische und gesellschaftliche Zwänge sein Leben und künstlerisches Schaffen in Freiheit selbst bestimmen wollte. An der Kunsthochschule Kassel hat er ein weiteres Studium absolviert und lebt seitdem als freier Maler in Kassel und Bad Zwesten.
Mit den Tuschemalereien, die er in der Ausstellung zeigt, will er die traditionellen chinesischen Regeln weiterentwickeln und überwinden. Deshalb haben seine Arbeiten keine figürlichen Inhalte und die Tusche hat er nicht mit dem Pinsel aufgetragen, sondern mit Tüchern, Papier und anderen Materialien.
Xiaoming Song möchte den Betrachtern mit diesen Arbeiten mehr mitteilen, als die Bildoberfläche zeigt und ihnen genügend Spielräume für eigene Assoziationen und Interpretationen lassen, sie aber auch auffordern diese zu nutzen.

HNA Kassel, 18.10.2023

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