Plastische Werke aus Marmor, Stein, Eisen, Holz und Erde
4. bis 27. Oktober 2024
Eröffnung am 4. Oktober 2024 um 19.00 Uhr – musikalisch begleitet von
„Die Regenmacher“, dem Handpan-Trio mit Robert Pfaff, Peter Löber & Christine Haertel.
Die Ausstellung läuft bis zum 27. Oktober 2024 zu den Öffnungszeiten der d:gallery
(Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung)
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Elke Geide, Rainer Henze, Martin Hollenstein, Astrid Hülsmann, Kordula Klose, Rainer Nentwig, Lothar Spohr
Die Ausstellung „7mal3-dimensional“ ist ein besonderes Projekt. Es handelt sich um die Präsentation ausschließlich plastischer Arbeiten. Diese werden im Kunst- und Galeriebetrieb nicht so oft gezeigt, weil es zum einen meistens länger dauert, sie herzustellen und deshalb nicht jeder Bildhauer eine ausreichende Anzahl zur Verfügung hat. Andererseits machen der Transport und der Bedarf an Podesten die Organisation solcher Ausstellungen aufwendiger. Außerdem sind hierfür meistens größere Räume erforderlich, als für z.B. Gemäldeausstellungen.
Mit „7mal3-dimensional“ wollen wir diese Probleme einmal alle überwinden und haben 7 Bildhauerinnen und Bildhauer eingeladen, in der d:gallery einige ihrer Werke zu zeigen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass sie mit jeweils verschiedenen Materialien arbeiten und sich mit möglichst unterschiedlichen Inhalten beschäftigen.
- Elke Geide formt ihre menschlichen und tierischen Figuren aus Ton. Dabei geht sie eher frei mit der Formgebung um, hält sich nicht durchgängig an die gegebenen Proportionen. So haben ihre Menschen häufig zu große Füße, sind deren Gesichter nur angedeutet. Ein wiederkehrendes Thema sind z.B. Engel mit einem Flügel aus Baumrinde, der teilweise mit Blattgold belegt ist.
- Rainer Henze arbeitet mit Stahl in Form von Maschinenteilen und Halbzeugen. Er gestaltet sowohl abstrakte Objekte und Skulpturen als auch figürliche und versucht dabei, dem Material zwar seinen Charakter zu lassen, aber die Schwere und Massigkeit zu nehmen.
- Martin Hollenstein hat Thüster Kalkstein und Marmor als Gestaltungsmaterial gewählt. Daraus „befreit“ er in handwerklicher Arbeit mit Hammer und Meißel sowohl abstrakte geometrischen Formen als auch Figürliches, Menschen und Tiere.
- Astrid Hülsmann kennt sich mit verschiedenen Materialien aus, die sie auch zur Gestaltung ihre Skulpturen nutzt. Sie arbeitet u.a. mit Ton, Speckstein, Wachs, Diabas, Marmor. Unter ihren kundigen Händen entstehen bevorzugt Frauen und Paare in inniger Umarmung.
- Kordula Klose stellt seit 2008 Skulpturen aus zwei sehr harten und festen Materialien her, die zwar eine ganz unterschiedliche Wirkung haben, aber doch miteinander korrespondieren: Glas und Stahl. Sie interessiert die Präzision, die das Material verlangt und die daraus entstehende Leichtigkeit, die diese Präzision wieder vergessen macht. Das Glas wirkt irritierend, die grün leuchtenden Kanten spiegeln die Räumlichkeit der Stahlform, lassen Einblicke zu und verschieben optisch die geraden Linien.
- Rainer Nentwig reizen Diabas und Marmor, um daraus abstrakte Formen und weibliche Torsi herauszuarbeiten. Er behandelt die Oberflächen sehr aufwendig, solange bis sie einen spiegelnden Glanz haben, die er teilweise auch in Kontrast zu Flächen mit rauen Bearbeitungsspuren setzt.
- Lothar Spohr hat als Töpfer den Ton auch zur Gestaltung seiner Menschenfiguren ausgewählt. Schwerpunkt seiner künstlerischen Keramik sind die figürlichen Arbeiten, die sich aus der traditionellen Arbeit mit dem Aktmodell ableiten lassen. Dabei entsteht ein Spanungsbogen zwischen Realismus und Überzeichnung, bis hin zur Abstraktion. Besonders die kleineren Figuren, die in Raku-Technik gebrannt sind, stellen zwar klassische Posen dar, bekommen aber durch ihre amorphe Struktur und die Färbungen des Feuers einen faszinierenden Charakter. Wichtig ist ihm bei allen Arbeiten das Nebeneinander, das auf die Gegensätze und Widersprüche zeigt.
„7mal3-dimensional“ – diese Ausstellung wird den Betrachtern einen Ausschnitt des bildhauerischen Arbeitens in unserer Region vor Augen führen und dabei Einblicke in die Gestaltungsmöglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Materialien ermöglichen. Sie werden Vergleiche zwischen den jeweils abstrakten und figürlichen Exponaten anstellen können, verschiedene Oberflächenbehandlungen sehen und fühlen können und die Spannweite zwischen naturalistischen und eher freien Gestaltungen in Ansätzen sehen, deren vielfältige weitere Möglichkeiten vielleicht erahnen können. Außerdem können sie in Gesprächen mit den Künstlerinnen einiges über die Entstehung der Kunstwerke, die Art der Arbeit und die jeweiligen Probleme dabei erfahren.
Bei der Vernissage stellte Rainer Henze (Mitte stehend) die ausstellenden Künstler vor: Rainer Nentwig, Lothar Spohr, Elke Geide, Martin Hollenstein und Kordula Klose (von links, sitzend). Astrid Hülsmann fehlte.
Fotos © Birgit Mietzner